Myitta Kyaemone (House of Love)

 

Die HIV/Aids Epidemie begann 1980 in den USA, die ersten HIV-positiven Tests gab es in Myanmar erst 1990. Damals gab es im Land weder Prävention noch Aufklärung über die Gefahren der neuen Krankheit. Menschen litten und starben, ohne die Ursache zu kennen. Kranke, die Symptome zeigten, wurden sich selbst überlassen.

1998 übernahm Sister Martha eine Mission in Kyaikkhami und kümmerte sich um 20 Kinder im vom Bürgerkrieg geplagten Mon Staat im Süden Myanmars. Ab 2002 begann sie mit einer befreundeten buddhistischen Nonne HIV-Infizierten und AIDS Kranken zu helfen. In den Jahren 2001 bis 2004 wurden mit Hilfe der Botschaften von Australien, Deutschland und Japan Häuser für die Unterbringung der Kranken realisiert. 2003 wurde das Projekt offiziell vom Gesundheitsamt registriert. Seit 2004 arbeitet Sister Martha mit einer internationalen HIV/AIDS Allianz zusammen, die die medizinische Versorgung der Infizierten sicherstellt. 2016 gründete sie ein zweites Zentrum in Kawthaung, Tanintharyi Division, ganz im Süden Myanmars an der Grenze zu Thailand. Um ihre Ressourcen zu bündeln legte sie die beiden Zentren 2022 zusammen und konzentriert sich seitdem ganz auf die Arbeit in Kawthaung.

Da in den vergangenen Jahren die burmesischen Gesundheitsbehörden mehr und mehr die Versorgung der HIV-positiven Menschen im Land übernommen haben, veränderte sich der Fokus ihrer Arbeit. Seit 2021 konzentriert sie sich hauptsächlich auf die Versorgung elternloser Straßenkinder.

Kawthaung: Hier wurden in den vergangenen Jahren ein großes Waisenhaus und zwei kleinere Stationen gebaut, in denen rund 30 Kinder und Jugendliche untergebracht sind. Ein Teil von ihnen ist HIV-positiv. Seit 2016 kümmert sich Sister Martha darum, burmesische Straßenkinder, die in Thailand leben, nach Myanmar zurückzuholen. Von ihnen gibt es tausende in Thailand, ihre Eltern, meist Arbeitsmigranten, sind entweder tot, im Gefängnis oder haben ihre Kinder verlassen. In enger Zusammenarbeit mit den thailändischen Behörden bemüht sich Schwester Martha sie in ihre burmesische Heimat zurückzubringen.

Nach ihrer Rückkehr gibt sie ihnen ein Zuhause, betreut sie mit Hilfe von Ärzten medizinisch, sorgt für ihre Schul- und Ausbildung. Ein besonderer Fokus liegt in dem Bemühen das Zentrum möglichst autark zu machen und die Bewohner auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten. Auf dem großen Grundstück werden Obst und Gemüse angebaut, die Kinder und Jugendlichen lernen Kokosöl, Besen, Taschen und andere Dinge des täglichen Bedarfs herzustellen und auf dem Markt zu verkaufen.

Das Projekt von Sister Martha wird seit 2016 durch unseren Beirat Jan-Philipp Sendker unterstützt und wurde offiziell 2019 von der Myanmar Stiftung übernommen.

 

Whispering Seed

 

Whispering Seed ist eine in den USA registrierte NGO, die sich in der Jugendarbeit, Aus- und Weiterbildung engagiert und seit 2004 in Südostasien aktiv. Zurzeit hat die NGO zwei Projekte in Myanmar, die von dem Amerikaner Jim Connor betreut werden. Die Rahmenbedingungen haben sich für die NGO seit 2020 dramatisch verschlechtert. Zunächst erzwang die Corona Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens die zeitweilige Schließung des Cafés in Kalaw und eine Reduzierung der vielseitigen Aktivitäten. Der Militärputsch im Februar 2021 hat das Land in eine tiefe politische und wirtschaftliche Krise gestürzt. Allen Hindernissen zum Trotz gelingt es dem Team von Whispering Seed nach Kräften ihre wichtige Arbeit fortzuführen. Die Aus- und Weiterbildung von Jugendlichen und Lehrern ist heute wichtiger denn je.

Sprouting Seeds Café, Bakery & Eco Shop Training Centre
In dem Ausbildungszentrum für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es ein Café, eine Bäckerei, einen kleinen Laden. Dort wird jungen Menschen in und um Kalaw, Shan Staate, Training/Ausbildung in den verschiedensten Bereichen ermöglicht (u.a. Kochen, Backen, Englisch- und Computerklassen,). Es werden aber auch Internships in Kalaw für eine Dauer von 3 bis 12 Monaten Programme für Jugendliche aus abgelegenen Regionen und diverser Ethnien angeboten.

Whispering Earth Sustainability Training Centre
Das Whispering Earth Sustainability Training Centre liegt unweit von Kalaw. Das neuentstandene Trainings- und Schulungszentrum bietet der NGO weitreichende Möglichkeiten für ihre Arbeit. Gemeinsam mit einem Netzwerk von über 2.000 buddhistischen Klosterschulen und Kachin Lehrern bietet sie Unterstützung und Beratung in der ganzheitlichen Ausbildung, Lehrplanentwicklung frühkindlicher Erziehung sowie praktische Unterstützung im Alltag (z.B. Kurse und Hilfe bei Hausbau aus Bambus und Erde, Seife- und Shampoo-Herstellung). Außerdem werden in Zusammenarbeit mit lokalen Bauern Techniken für einen verbesserten biologischen Gemüse- und Reis Anbau entwickelt und dieses Wissen an Jugendliche weitergegeben.

Das Projekt wird seit 2016 durch unseren Beirat Jan-Philipp Sendker unterstützt und wurde offiziell 2019 von der Myanmar Stiftung übernommen.