Myanmar: Vergessen von der Welt….“A simple blueprint for Utopia“?

Mit den Worten: “A simple blueprint for Utopia”, „Ein einfacher Entwurf für Utopia“, endet das beste Reisebuch über Burma “Golden Earth” von Norman Lewis. Obwohl Norman Lewis in einer Zeit massiver innerer Unsicherheit reiste – weite Teile des Landes wurden von Rebellenarmeen kontrolliert – verliebte sich Norman Lewis in Land und Leute, wie die meisten Burma Reisenden.

Das Buch ist ein bittersüßes Porträt, geschrieben 1951, bevor kommunistische Einfälle und Militärdiktatur den Traum von Utopia zerstörten. Und dennoch gelten diese Worte in schier hoffnungslos erscheinenden Zeiten wie heute noch immer, denn Myanmar hat noch immer alles, um den Traum von Utopia – trotz aller fast monströsen Widrigkeiten – wahr werden zu lassen.

Das ewige Burma, wo Pagoden die einzige Unterbrechung am Horizont sind und Fremde mit überwältigender Freundlichkeit empfangen werden, es existiert nach wie vor. Ein Land voller Bodenschätze, seltener Erden, Gas- und Ölvorkommen, einer opulenten Natur, die Reis wie Teak im Überfluss hervorbringt. Diese, ebenso wie die geostrategische Schlüsselposition im indopazifischen Raum, machen Myanmar zu einem der wichtigsten und begehrtesten Länder. Chinesen und Amerikaner, Russen und Inder sowie die Asean-Staaten buhlen, wenn auch unter dem Radar, um das Land.

Angesichts der beschriebenen Situation ist es das Allerwichtigste, dass  die Menschen, die unter den Konflikten, die auch durch den Reichtum des Landes entstehen, zu leiden haben, unterstützt werden. Dass man ihnen ganz einfach Ausbildung, medizinische Versorgung, ein menschenwürdiges Überleben auch aus der Ferne versucht zu ermöglichen. Damit diese Menschen eines Tages – und der Tag wird kommen – teilhaben können an dem Reichtum ihres Landes und nicht bis dahin aufgegeben haben oder verzweifelt sind, weil sie von der Welt vergessen wurden.

von Dr. Gabriele Fahr-Becker