Maubin: Nach unruhigen Zeiten kehrt vorsichtige „Normalität“ zurück
In unserem letzten Spenderbrief haben wir über die angespannte Lage im Gebiet um Maubin berichtet. Immer wieder kam es dort zu Auseinandersetzungen zwischen Militär und Rebellen. Am 1. August 2025 wurde in Myanmar nun der Ausnahmezustand aufgehoben – eine formale Voraussetzung, um im Winter Wahlen abhalten zu können. Auch wenn kaum jemand an faire Wahlen glaubt, da die Opposition weitgehend zerschlagen ist, hat diese Entscheidung zumindest in der Region um Maubin zu einer gewissen Rückkehr von „Normalität“ geführt.
Die Schwestern des Ordens St. Francis Xavier kümmern sich weiterhin hingebungsvoll um die Kinder im St. Rita Home. Neben der täglichen Betreuung finden dort nach wie vor Kurse in Englisch und Computer Science statt. Auf der Suche nach zusätzlichen Lehrkräften sind die Schwestern inzwischen fündig geworden: Ab Oktober 2025 wird die junge Karen Khin Mar Oo, Absolventin des Bogolay Education College, das Team verstärken. Sie möchte bewusst einen Beitrag im Rahmen sozialer Projekte leisten und Kindern aus einfachen Verhältnissen Bildungschancen eröffnen. Khin Mar Oo ist vielseitig interessiert – neben ihrem Engagement für die Kinder möchte sie in Maubin auch das Klavierspielen erlernen. Der Anschluss an die Kirche vor Ort ermöglicht ihr dies.
Die meisten Kinder in Maubin stammen aus der Volksgruppe der Karen, die überwiegend im Irrawaddy-Delta im Süden Myanmars lebt. Bekannt sind die Karen für ihre farbenprächtigen Trachten und ihre große Arbeitsamkeit. Während der britischen Kolonialzeit wurden sie häufig als Arbeitskräfte eingesetzt. Durch den Einfluss der Briten sind viele Karen zum Christentum übergetreten – ein Grund, warum das St. Rita Home in Trägerschaft des Ordens St. Francis Xavier bis heute großen Zulauf erfährt.