Das Projekt in Kawthaung – ein echtes „House of Love“
Seit 1998 kümmert sich Sister Martha um HIV-infizierte Kinder. Seit 2022 hat sie alle Aktivitäten in Kawthaung, ganz im Süden Myanmars an der Grenze zu Thailand, gebündelt. Dort leitet sie das „House of Love“ – ein Ort, der seinem Namen alle Ehre macht.
Kawthaung ist bislang von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont geblieben. Strategisch wenig bedeutsam, ist der kleine Ort jedoch durch schlechte Transportwege und kaum erschwingliche Flüge von Yangon aus schwer erreichbar. Medizinische Versorgung ist daher oft knapp, die Menschen sind auf lokale Lebensmittelversorgung angewiesen.
Im House of Love leben derzeit zehn Kinder. Acht von ihnen können die Schule besuchen. Für zwei ist das nicht möglich: die siebenjährige Nyein, die an Polio erkrankt ist, und die elfjährige Phyo, die geistig behindert ist. Besonders bei Nyein sind kleine Fortschritte sichtbar – sie kann sich inzwischen verständlich machen.
Dank Spendern aus Singapur erhält das Projekt wichtige Medikamente. Da eine direkte Versendung nach Myanmar schwierig ist, werden die Pakete nach Ranong in Thailand geschickt. Sister Martha holt sie dort persönlich ab – nur 45 Minuten von Kawthaung entfernt. Bisher funktioniert dieser kleine Grenzverkehr zuverlässig.
Das House of Love verfügt zudem über einen Gemüsegarten, dessen Erträge nicht nur die Kinder versorgen, sondern auch auf lokalen Märkten verkauft werden, was eine wertvolle zusätzliche Einnahmequelle darstellt.
Aktuell steht das Projekt vor einer Herausforderung: Die Registrierung beim Department of Social Welfare muss erneuert werden. Der Prozess ist aufwändig und teuer. Zugleich drängen die Behörden das House of Love, noch mehr Härtefälle aufzunehmen, etwa minderjährige Mütter ohne familiären Rückhalt. Ohne ausreichende Ressourcen ist dies kaum zu leisten. Gemeinsam mit Sister Martha prüfen wir, wie wir die Unterstützung erweitern können. Denn eines ist klar: Es wäre fatal, wenn das House of Love seinen anerkannten Status verlieren würde. Damit das House of Love auch in Zukunft ein sicherer Hafen für die Schwächsten bleiben kann, braucht es jetzt unser gemeinsames Engagement.